In seiner Einzelausstellung FLEXXX widmet sich der Künstler Fragen nach gesellschaftlichen Codes und Konventionen der stetig boomenden Fitnessindustrie. Fitness sowie körperliche und kosmetische Optimierung sind omnipräsent und werden beinahe wie religiöse Kulte zelebriert. Spielerisch und ironisch werden Selbstoptimierung, Leistungsdruck sowie die spezifischen Ästhetiken der Fitnessindustrie in die Sprache der Kunst übersetzt:
Potenz und Vergrößerung sind Schlagworte die uns bereits beim Titel der Ausstellung begegnen: um drei weitere X aufgepumpt exponiert sich der Titel FLEXXX, der genau genommen eine Wortcollage aus dem Namen Flex Wheeler (einer der berühmtesten Bodybuilder) und dem legendären Bodybuilding Studio XXL - die Schmiede zusammensetzt.
Die zwei Metallobjekte präsentieren sich als klare symmetrische Strukturen im Raum und suggerieren Benutzbarkeit – versucht man jedoch den eigenen Körper hineinzudenken, entziehen sie sich nahezu jeglicher physischer Möglichkeiten: sie sind viel zu leicht gebaut und etwas wackelig konstruiert, gewisse Elemente der Objekte wollen sich im Gedankenexperiment nicht wirklich erschließen.
Den Leitspruch - My Body is a Temple reflektiert der Künstler kritisch, indem er neben erkennbaren Bestandteilen von Trainingsgeräten auch religiös anmutende Formelemente in seinen Skulpturen verwebt und so eine Mixtur aus Body – Religion – und Diabolischem entstehen lässt. Könnte das alles wie ein symbolischer Zierrat für die ausgebliebene gesundheitliche Selbstrevolution sein? Die rot- bräunliche Wettkampffarbe der im Dreieck angeordneten Masse lädt zumindest ein, mit den Händen Knetübungen zu tätigen. Piles of Sweet Sweet Sweet Powder, zitiert auf elementarer Ebene das Verändern von Körpervolumen. Drei feinkörnige Häufchen Proteinschakepulver in zarter Färbung erinnern an entleerte Urnen – von einer zeitlichen Aura umgeben, denn nicht nur Luftzüge verändern die Formen - vor allem der Geruch der Pulver, Vanille, Schokolade, Erdbeere – entschwindet. I'll be black - someday, so der Titel eines Objekts, zitiert in leicht veränderter Form das Muskelpaket Arnold Schwarzenegger und kokettiert über Daseinsberechtigung und Vergänglichkeit - hier geht es Vordergründig um die manipulierbare Masse – no brain.
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